Kennen Sie Ihre Rechte?

Sexuelle Rechte sind sexualitätsbezogene Menschenrechte und stehen allen Menschen gleichermassen zu. Selbstverständlich mit dem Grundsatz, dass eine verantwortungsvolle Ausübung der Menschenrechte beinhaltet, die Rechte anderer zu respektieren. Sexuelle Rechte gelten als eine wichtige Voraussetzung für die sexuelle Gesundheit.

Unter sexueller Gesundheit wird gemäss WHO (World Health Organisation) ein Zustand des körperlichen, emotionalen, geistigen und sozialen Wohlbefindens in Bezug auf Sexualität verstanden. Dies erfordert einen positiven und respektvollen Umgang mit Sexualität und sexuellen Beziehungen sowie die Möglichkeit, lustvolle und sichere Erfahrungen zu machen. Grundlegend ist hierbei, dass diese frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt stattfinden. Sexuelle Gesundheit lässt sich nur erlangen, wenn die sexuellen Rechte aller Menschen respektiert, geschützt und gewährleistet werden.

Die IPPF (International Planned Parenthood Federation) hat die sexuellen Rechte systematisch von den Menschenrechten abgeleitet und in zehn Artikeln detailliert dargestellt. So beschreibt das Recht auf Gleichstellung in Artikel eins, den Schutz durch das Gesetz vor allen Formen von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Sexualität und Gender. Viele sexuelle Rechte sind im Gesetz der Schweiz verankert. In der Schweiz gelten beispielsweise ein Diskriminierungsverbot sowie das Gleichstellungsgesetz. Da es sich bei den sexuellen Rechten aber grundsätzlich um Richtlinien handelt, gibt es noch immer Luft nach oben, was die Gesetzeslage der Schweiz betrifft.

Für die Arbeit von S&X ist unteranderem der Artikel acht mit dem Recht auf Bildung und Information von Bedeutung. Dieser beschreibt die umfassende Sexualerziehung und Information als wichtige Grundlage um Entscheidungen im Zusammenhang mit dem sexuellen und reproduktiven Leben frei, informiert und mit Einverständnis zu treffen. Hierbei werden beispielsweise Jugendliche über den Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen oder vor unerwünschten Schwangerschaften informiert und darüber, dass sie ein Recht haben auf diese Verhütungsmittel zu bestehen. Auch wer mit wem sexuelle Handlungen ausübt ist Sache der Beteiligten, solange diese auf gegenseitigem Einverständnis und unter Berücksichtigung des Schutzalters geschehen.

Die Kenntnis über die eigenen Rechte ist wichtig, insbesondere dann, wenn diese missachtet werden oder die persönliche Entscheidungsfreiheit eingegrenzt wird. Es lohnt sich also, sich mit den sexuellen Rechten zu befassen. Sei es mit der detaillierten Beschreibung der IPPF, mit einer zusammengefassten Broschüre wie der von «Sexuelle Gesundheit Schweiz» oder auf unserer Themenseite zu Diskriminierung & sexuelle Rechte.