Trans – aus Sicht von trans Menschen und deren Eltern

So können sich Eltern von trans Menschen über die Möglichkeiten und Risiken verschiedener Therapien und Eingriffe informieren.

Kommt ein Kind auf die Welt, wird ihm aufgrund der äusseren Geschlechtsmerkmale (Penis, Vulva) ein Geschlecht zugeordnet. Für viele Menschen stimmt diese Zuteilung ein Leben lang, für manche nicht. Stimmt sie nicht, bezeichnen sich die Menschen unter anderem als Trans oder Transgender.

Nach einer Studie aus den Niederlanden ist eine von 200 Personen Trans, das wären in der Schweiz ungefähr 40’000 Menschen. Wichtig zu erwähnen ist, dass das Geschlecht nichts mit der sexuellen Orientierung (z.B. schwul, hetero, bisexuell) zu tun hat, also wen man liebt oder anziehend findet.

In einem Beitrag der Luzerner Zeitung vom 7. Januar 2023 kommen Eltern von trans Kindern zu Wort, die ihre Bedenken bezüglich des gefühlten Geschlechts ihres Kindes äussern. Sie schildern, dass sie von ärztlichem Fachpersonal in ihren Anliegen nicht ernst genommen werden.

Dass gewisse Unsicherheiten in einer solchen Situation entstehen können ist üblich, findet auch Dagmar Pauli, stellvertretende Direktorin an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Zürich. Umso wichtiger sei es, Zeit zu schaffen für eine sorgfältige Entscheidung, sagt sie. Unter anderem ist dies mit sogenannten Pubertätsblockern möglich, die die körperlichen Veränderungen der Pubertät für die Zeit der Einnahme aufhalten. Werden keine Pubertätsblocker genommen, so ist es beispielsweise nicht möglich, den Stimmbruch rückgängig zu machen, worunter trans Menschen ein Leben lang leiden können.

Gleichzeitig kann dieser Schritt für Eltern zu schnell gehen, woraus Konflikte entstehen. Eine schwierige Situation für alle Beteiligten, vor allem für die trans Kinder selbst, die nicht «wie alle anderen» sind, sich in ihrem Körper nicht wohlfühlen und schliesslich wegweisende Entscheidungen in einer schwierigen Lebensphase treffen müssen.

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Eine einfache Lösung gibt es nicht, aber es ist hilfreich, wenn alle Beteiligten sich Zeit für ausführliche Gespräche nehmen, wenn auch den Eltern umfassende Informationen sowie Gesprächsangebote mit anderen betroffenen Eltern gemacht werden, und wenn letztlich alle im besten Interesse für das Kind auf einander zugehen könnten.

Für Eltern, die sich in einer solchen Situation befinden, empfehlen wir den Ratgeber und/oder die Gesprächsrunden von TGNS (Transgender Network Switzerland). In den Gesprächsrunden können sich Angehörige untereinander austauschen.